... Die Ausstellung, die sich schlicht Retrospektive nennt, schaut zurück auf über fünfzig Jahre künstlerischen Schaffens und überrascht bereits bei einem ersten, schnellen Rundgang durch den Reichtum an künstlerischen Setzungen, der uns hier begegnet. Da ist ein früher Frauenakt von 1963, der in seiner Farbigkeit die Schweizer Malerei eines René Auberjonois wach ruft, da sind die in groben Pinselzügen gebauten Tassen und Früchte von 1965, die an die Tektonik erinnern, mit welcher der vom jungen Maler verehrte Nicolas de Staël der Fragilität des Lebens nach dem zweiten Weltkrieg Festigkeit abzugewinnen suchte. Da ist aber auch eine Auseinandersetzung mit der Reduktion und Flächigkeit der europäischen Abstraktion und der neueren amerikanischen Malerei, wie sie etwa der "Kopf" und andere Werke der frühen achtziger Jahre zeigen. Das sind alles Schöpfungen, die das Bild als Ort einer zeitlosen Präsenz behaupten, die sich durch nichts beirren lässt; weder dem Zwang zu Abwechslung und Schnelligkeit, noch irgendwelchen Geboten zur Inhaltlichkeit unterliegt. Sie weiten sich zu Reflexionen von Bildraum und Bildebene in den neunziger Jahren und münden bisher in den neuesten Landschaftsdarstellungen in eine sehr heutige Wiederaneignung von Sujets und Malweisen der frühen Moderne. Begleitet wird diese malerische Recherche von einem eigenen Werkkorpus auf Papier, der Raum bietet zur Reflexion der eigenen Malerei. ...